Biller, Hans
Kleine Geschichte des Blechspielzeug-Herstellers Hans Biller (HABI)
Wie auch Heinrich Müller, der Mitbegründer von Schuco, war Hans Biller vor seiner Firmengründung bei dem Weltmarktführer Bing angestellt. Der Ingenieur trieb schon bald nach dem Konkurs von Bing im Jahre 1932 die Bemühungen um eine eigene Firma voran. So kaufte er die Werkzeuge der kurz vorher die Werkzeuge des 1935 in Konkurs gegangenen Blechspielzeugherstellers Johann Philipp Meier auf. Im Jahre 1937 gründete er dann seine Firma. Die Blechspielzeug-Fabrikation umfasste zu Beginn plastische Blechsoldaten; danach folgten verschiedene Hubschrauber und Flugzeuge, darunter auch der bekannte HABI Patent-Flieger 365. Die Bezeichnung HABI , zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben von Hans Biller, war die Marke des neuen Betriebes.
Ein Jahr nach Firmengründung brachte Hans Biller seine ersten Autos auf den Markt. Biller versuchte mit seinen Erzeugnissen, die von hoher Qualität waren, dem Spieltrieb der Kinder zu entsprechen. Seine Spielzeuge führten zumeist bestimmte Funktionen oder Bewegungen aus. Dies geschah durch intelligente Zusätze wie eingelagerte Kugeln in seinen Fahrzeugen, die durch Gewichtsverlagerung verschiedene Kurvenfahrten zuließen oder durch zusätzliche Räder an den Unterseiten. Seine Figuren konnten richtig kämpfen wie seine Boxer oder richtig schlüpfen wie seine Küken. Die Produkte waren lithographiert und mit Uhrwerk ausgestattet. Der Uhrwerksschlüssel ergab zusammen mit seinen Initialen das Logo der Firma.
Noch heute beliebte Produkte nach dem 2. Weltkrieg waren zum Beispiel die Limousine „Figuro“, die von 1954 bis etwa 1958 hergestellt wurde oder seine verschiedenen Baggerfahrzeuge, welche noch Anfang der 70er jahre in den Geschäften zu finden waren.
Bekannt wurde Hans Biller vor allen durch seine uhrwerkbetriebene Lorenbahn, die sogenannte Biller-Bahn, welche wir unter dem Kapitel Modelleisenbahnen- Biller-Bahn beschrieben haben. 1977 musste sich Biller wie viele andere Hersteller den hohen Produktionskosten und fallenden Absatzmengen geschlagen geben.