Alte Kinderbücher

Alte Kinderbücher und Jugendbücher

Ein schönes Sammelgebiet

Ein ganz wunderbares Sammelgebiet ist das Sammeln von älteren Kinderbüchern und Jugendbüchern. Kinderbücher weisen zumeist Illustrationen auf. Schon der Buchdeckel ist in der Regel bunt illustriert und auch das Innere der Bücher war und ist mit Bildern versehen. Insbesondere im Vorschulalter, wenn Kinder des Lesens noch nicht mächtig sind, nehmen Illustrationen einen Großteil solcher Bücher ein. Es gehört meiner Meinung nach deshalb zu den schönsten Sammelgebieten, weil man sich doch immer wieder bemüßigt fühlt, in die doch iergendwie aus der Kindheit noch bekannten Büchlein einzutauchen. Jeder kennt sie noch, den Struwwelpeter oder auch Max und Moritz. Ganze Lebensweisheiten gingen von ihnen aus.

Die Rama-Post, ein belehrendes Kinderheft zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Die Literatur bietet unterschiedliche Genres an Kinder- und Jugendliteratur an. Sehr häufig sind Abenteuerbücher wie die Schneider Jugendbücher von Erich Kuby; aus den 60er Jahren wird vielen von uns noch die Cäpt’n Conny-Serie bekannt sein. Man erinnert sich noch wohlig daran, wie man unter der Bettdecke mit der Taschenlampe die Abenteuer verfolgte. Einen gleichfalls großen Bereich nehmen die comicartig gehaltenen Bücher ein; sie beinhalteten Bildergeschichten. An dieser Stelle möchte ich nur stellvertretend die schon oben erwähnten „Max und Moritz“ von Wilhelm Busch und den „Struwwelpeter“ von Hoffmann aus dem Jahre 1845 nennen.

Eine kleine Geschichte der Kinderbücher

Die ersten Kinderbücher dürften wohl alte Schulbücher gewesen sein. Sie waren jedoch weniger unterhaltsamer Natur, sondern sollten lehren und erziehen. Solch sogenannten ABC-Bücher gab es schon im 16. Jahrhundert. Berühmt ist das belehrende Bilderbuch des Theologen Johann Comenius aus dem Jahre 1658. Ende des 18. Jahrhunderts mit Beginn der Romantik kam die eigentlich große Zeit des bebilderten Kinderbuches auf. Als Meilenstein gelten die 12 Bände von Friedrich Bertuch, die dieser ab 1792 veröffentlichte. Sie gelten mit ihren mehr als 6000 kolorierten Kupfertafeln von Tieren, von Pflanzen etc. als Paradebeispiel für die belehrenden Bilderbücher der Jahrhundertwende um 1800.

Das Belehrende trat in den Folgejahren allerdings immer mehr in den Hintergrund. Entsprechend der romantischen Einstellung wurden nun Märchen, Liederbücher, aber auch Abenteuerbücher veröffentlicht. Das 19. Jahrhundert war die Hochzeit dieser Kinderbücher. Aus dieser Zeit noch Kinderbücher zu erhalten, wird für den Sammler nahezu unmöglich sein. Der Großteil der wenigen erhaltenen Raritäten dürfte in Bibliotheken lagern. Man sollte auch in Erwägung ziehen, dass Kinderbücher auch mit großer Begierde von Kindern gelesen wurden, letztendlich zerlesen wurden, so dass gut erhaltene Bücher aus der Zeit des 19. Jahrhunderts zu den absoluten Seltenheiten gehören. In die Hochzeit des 19. Jahrhunderts gehören die oben bereits erwähnten Kinderbücher „Struwwelpeter“ des Frankfurter Arztes Heinrich Hoffmann aus dem Jahre 1845, dessen Erstausgabe zu den seltensten Kinderbüchern überhaupt gehört sowie die Geschichten von „Max und Moritz“ von Wilhelm Busch aus dem Jahre 1865. Auch die ersten Ausgaben von Max und Moritz sind äußerst rar und entsprechend teuer. Ebenfalls in das 19. Jahrhundert gehört die Erstausgabe der „Kinder- und Hausmärchen“ der Gebrüder Grimm. Die beiden begehrten Bände erschienen zwischen 1812 und 1815. Dies sind vielleicht die bekanntesten Beispiel für Kinderliteratur aus dem 19. Jahrhundert.

Scene aus Grimms Märchen mit Hänsel und Gretel

Abschließen möchte ich die Aufzählung mit einem der gesuchtesten Kinderbücher aus jener Zeit, nämlich dem Märchenbuch „Die schwarze Tante“ von Clara Fechner aus dem Jahre 1848. Besonders wertvoll sind hier die Holzschnitte und Illustrationen des Zeichners Ludwig Richter. Dieses Märchenbuch wird in gutem Zustand mit zwischen 400 und 500 Euro gehandelt.

siehe auch

Bücher

Autobiographien

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